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Tag der Biotonne: Verschenkte Potenziale!

23. Mai 2024

Tag der Biotonne

In jeder Biotonne stecken große Potenziale in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energie. Um diese Potenziale zu würdigen, findet jedes Jahr am 26. Mai der „Tag der Biotonne“ statt.

Ob Kartoffelschalen, überlagerte Äpfel oder der Rasenschnitt - all das und noch viel mehr landet täglich in deutschen Biotonnen. Leider werden immer wieder auch Materialien hineingeworfen, die nicht in die Biotonne gehören. Dazu gehört u.a. auch der Plastiksack, in dem viele Haushalte ihren Bioabfall sammeln.

Lebensmittel sind eins der kostbarsten Güter. Daher sollten wir alle darauf achten, nur so viel einzukaufen und zuzubereiten, wie tatsächlich benötigt wird. Jedoch kann es selbst bei bester Lagerhaltung dazu kommen, dass Lebensmittel verderben und ungenießbar werden. Der Umgang mit verdorbenen Lebensmitteln stellt viele Menschen vor Herausforderungen. Dabei kann es recht einfach sein: Der schimmelige Glasinhalt mit Sauce wird in der Biotonne entleert, der Deckel geht in die Wertstofftonne, das Glas kommt in die Altglassammlung. Auch Käse und Wurst müssen von ihrer Plastikverpackung befreit werden, damit sie richtig verwertet werden können.

In den Kompostierungs- und Vergärungsanlagen müssen nun die fälschlicherweise in die Biotonne geworfenen Fremdstoffe aussortiert werden. Am Beispiel der Käseverpackung von oben nimmt dies ein trauriges Ende. Wäre die Plastikverpackung ordentlich getrennt ins Kunststoffrecycling gelangt, hätte hieraus eine neue Verpackung entstehen können. Doch nun kann diese Verpackung, trotz all unserer Bemühungen, nur noch der thermischen Verwertung zugeführt werden. Sie ist für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft verloren.

Doch in jeder Biotonne stecken große Potenziale – wenn wir richtig trennen. So wird zuerst der Bioabfall vergoren. Hierbei entsteht hochwertiges Biogas. Dieses Biogas kann im Gasnetz fossiles Erdgas ersetzen und trägt neben der Dekarbonisierung des Erdgasnetzes auch dazu bei, dass Deutschland unabhängiger von Gasimporten wird. Zum Beispiel kann mit dem Biogas aus 1000 kg Bioabfall ein Lkw ca. 190 km fahren. Hierbei werden zudem ca. 170 kg CO2 aus fossilem Diesel eingespart, die nicht emittiert werden.

Bei der anschließenden Kompostierung der Bioabfälle werden die organischen Bestandteile stabilisiert und hygienisiert. Dadurch wird der Bioabfall zu hochwertigen Kompost. Dieser wird nun als Bodenverbesserer eingesetzt. So können Landwirte nicht nur durch den Einsatz von Kompost den Einsatz von mineralischen Düngemitteln reduzieren. Mit jeder Tonne Kompost, die ausgebracht wird, werden auch 260 kg CO2 im Boden gespeichert.

Auch im Gartenbau findet Kompost immer mehr Verwendung. Bisher war Torf der Hauptbestandteil in Blumenerden. Doch Torf wird aus trockengelegten Mooren abgebaut und setzt dadurch auch im Boden gebundenes CO2 in die Atmosphäre frei. Nebenher wird der wertvolle Lebensraum Moor langfristig zerstört. Durch den Einsatz von hochwertigen Komposten kann Torf in Blumenerden ersetzt werden
und die neuen Blumen wachsen nun in nachhaltiger torffreie Blumenerde. So schließt sich der Kreislauf!

Damit die Potenziale der Biotonne voll ausgeschöpft werden können, liegt es an uns, sich für eine ordentliche Abfalltrennung einzusetzen. Kunststoff, Metall und auch Batterien gehören nicht in den Bioabfall. Aber genauso gehört auch kein Bioabfall in den Restmüll. Trotzdem sind laut der Deutschen Umwelthilfe in der Restmülltonne noch ca. 40 % organische Abfälle enthalten. Dies entspricht über 50 kg pro Einwohner und Jahr, die nicht der mehrstufigen Umwandlung zu hochwertigen Bodenverbessern zugeführt werden können. Stattdessen geht diese Menge in die thermischen Verwertung und ihr CO2 wird wieder ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben anstatt es im natürlichen Kohlenstoffkreislauf langfristig zu binden. Nur wenn es gelingt, Bioabfall getrennt zu erfassen, kann die Biotonne ihr volles Potenzial ausschöpfen!

Aber auch nachhaltige Produktneuheiten verwirren die Verbraucher zunehmend. So werben immer mehr Firmen mit kompostierbaren Kunstoffen, sogar bis hin zu kompostierbaren Schuhen. Doch hat sich in den letzten Versuchen der Deutschen Umwelthilfe gezeigt, dass dies meistens nur leere Versprechungen sind. So müssen diese vermeintlich biologisch abbaubaren Werkstoffe als Störstoffe mit viel Aufwand aussortiert werden.
Das gewissenhafte Trennen von Bioabfällen hilft nicht nur Ressourcen zu sparen, sondern auch aktiv die Umwelt zu schützen!

Quelle: https://xn--kompostwerk-schnau-r3b.de/mitteilung/Tag_der_Biotonne%3A_Verschenkte_Potenziale%21

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